Laura Sennhauser * 1986, hat an der Hochschule Luzern und der Zürcher Hochschule der Künste studiert.
Sie lebt und arbeitet in Zürich.

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Texte / Presse



Farbe und Materialität. Raum und Rhythmus. Oberfläche und Tiefenwirkung. Auf grossen Papierbahnen erzeugt Laura Sennhauser mit Acryl, Ölfarbe und Gouache spannungsvolle Texturen. Ein leuchtendes Blau, ein schimmerndes Kupfer, ein durch die Spur des Pinsels strukturiertes Grau, oder ein sattes samtiges Dunkelviolett, das aus der Ferne eine fast skulpturale Qualität erhält. Abstrakt-organische Formen schweben tänzerisch im Ausstellungsraum. Sie ergeben nicht ein Bild, sondern je nach Standpunkt viele Bilder.

Während die Künstlerin sich in ihren Arbeiten auf Leinwand für das Zusammenspiel und die Beziehung von Formen interessiert, löst sie diese in der ortsspezifischen Installation In mir drin ist alles ganz frisch von der Fläche und stellt die Formen in den Raum. Sind es Bilder oder Installationen? Kulissen oder Darsteller*innen? Aus einem intuitiven Umgang mit Materialität, der auch in der Vielfalt der von ihr verwendeten Medien wie Keramik, Holz, Leinwand, Papier oder Text sichtbar wird, sind immer wieder Werke entstanden, die selten für sich alleine stehen. Sie brauchen die Nachbarschaft anderer Formen, sei es mittels Überlappung oder mittels einer nur angedeuteten Berührung, um sich zu entfalten. So wird der (Leer-)Raum als integraler Teil der Arbeiten mitgedacht. Was wird gezeigt, was verdeckt? Wie bewegen wir uns als betrachtende Körper auf die grossformatigen Formen zu?

In mir drin ist alles ganz frisch betitelt Laura Sennhauser ihre neue Arbeit, welche erstmals im Kunstpavillon zu sehen ist. In dieser Aussage ist vieles enthalten: im Wort drin die Vorstellung eines Raums, eines Körpers, im Wort frisch vielleicht eine Anspielung auf die Farbe, die mal frisch war, jetzt aber getrocknet ist. Aber auch der frische, unvoreingenommene Blick darauf, wie als Künstlerin heute mit der Vergangenheit, dem Gepäck der Kunstgeschichte und der Malerei spielerisch umgegangen werden kann.

Text: Kunstraum PTTH://, Andrina Keller, Sarah Mühlebach, Romano Zaugg, April 2022
PTTH://


«Also generell könnt ihr ja machen was ihr wollt, solange es uns gefällt» betitelt Laura Sennhauser pointiert eine ihrer Keramikskulpturen. Die Künstlerin arbeitet vielfältig: Sie malt in Acryl und Öl, sprayt auf Holz, schichtet Formen über- und schmiegt sie aneinander. Sie sammelt Texte, schreibt und malt sie, dann wieder formt sie Keramik zu Skulpturen und produziert Videos. Dieses vielfältige Schaffen verbindet sie mit spontanem Blick, einem intuitiven Umgang mit Materialität und Farbe und einer organisch-abstrakte Formensprache.

Text: Kraut, 2021
Kraut Kunstfestival


Formen überlappen, schmiegen sich aneinander, ziehen sich an wie Magnete, schweben im luftleeren Raum, oder legen Schleier über dahinterliegende Farbflächen. Ein Spiel zwischen Zeigen und Verdecken. Bildraum wird aufgefüllt und doch Leerraum geschaffen. Laura Sennhauser interessiert sich in ihrer künstlerischen Arbeit für Farbe und Materialität, für Raum und Rhythmus, für den Prozess des Malens an sich. Yes, No, Maybe, I don’t know – mal reflektiert sie mittels gemalter Schrift den Moment des Probens und Ausprobierens, mal werden Aussagen aus dem alltäglichen Sprachgebrauch zu feinsinnigen Kommentaren über Kunst und die Welt. Aus einem spontanen und intuitiven Zugang heraus werden Papier ebenso wie gefundene und ausrangierte Holzbretter zu Leinwänden verschachtelter und spannungsvoller Kompositionen. Zwischen einer abstrakten und doch organisch anmutenden Formensprache pendelnd fügen sich die einzelnen Bildträger im Ausstellungsraum zu skulpturalen Installationen. Bild oder Skulptur? Kulisse oder Darsteller*in? Neben ihrem Fokus auf Malerei und Installation arbeitet Laura Sennhauser auch in den Medien Video, Zeichnung oder Plastik/Skulptur/Keramik.
Text: Sarah Mühlebach


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